Virtueller Rundgang „Trier im Nationalsozialismus“ zum Tag der Befreiung

Vor 75 Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte das faschistische Deutschland bedingungs­los. Europa wurde von beispiellosem Terror der Nazis befreit, der Zweite Weltkrieg ging zu Ende. Mindestens 65 Millionen Menschen starben durch die Nazidiktatur, aufgrund der von ihr geführten Angriffskriege, durch Deportationen und in Konzentrationslagern; unzählige Menschen wurden verletzt oder vertrieben.

Die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) und der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Trier (DGB) erinnern an diesem 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom deutschen Faschismus an die Opfer dieser Diktatur. Dies geschieht angesichts der Corona-Schutz­maßnahmen durch einen neu erstellten virtuellen „Rundgang gegen das Vergessen“ durch Trier, der zum 8. Mai der Öffentlichkeit präsentiert wird.

„Die Gewerkschaften gedenken am 8. Mai, um ein Zeichen für Frieden, Demokratie und soziale Gerechtigkeit zu setzen. Rassismus darf nicht geduldet oder gar akzeptiert werden. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass der 8. Mai ein gesetzlicher Feiertag wird – als ein Tag gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung jeglicher Form“, so James Marsh, Geschäftsführer des DGB Region Trier.

„Für uns bleibt die Nachkriegslosung ‚Nie wieder Krieg, Nie wieder Faschismus‘ weiter­hin wegweisend und angesichts von Rechtsterrorismus und Rechtspopulismus sowie einer immensen Aufrüstung wichtig und aktuell!“, so Markus Pflüger von der AG Frieden. ‚Nie wieder Krieg‘ heiße heute: „Mehr Geld für Krankenhäuser und Pflegepersonal, statt Milliarden für Rüstung und Krieg! Keine neuen Atombomber und Schluss mit der atomaren Teilhabe in Büchel und schließlich auch Solidarität mit Geflüchteten!“

Zum 8. Mai präsentieren der DGB und die AGF gemeinsam eine virtuelle Stadtführung anhand von drei ausgewählten Stationen des Rundgangs „Trier im Nationalsozialismus“. Im 10-minütigen Film erzählt James Marsh am ehemaligen Gewerkschaftshaus in der Dietrichstraße von der Zerschlagung der Trierer Arbeiterbewegung in der Nazidiktatur, Ulrich Dann von der AGF beschreibt den Straßenterror der Nazis am Hauptmarkt und Toni Schneider (AGF) erläutert einen großen Propagandaauftritt der NSDAP in der mit Hakenkreuzfahnen gesäumten Simeonstraße in Trier. Markus Pflüger erläutert zum Schluss wie diese Rundgänge für Schulklassen und Gruppen gebucht werden können.

Der Rundgang wird normalerweise zu Gedenktagen wie dem 8. Mai öffentlich angeboten und auch auf Anfrage durchgeführt. Als Alternative wurde angesichts der COVID19-Pandemie ein Film dazu gedreht, der ab sofort kostenlos im Netz zur Verfügung steht. Der Kurzfilm gibt einen anschaulichen und informativen Eindruck der Bildungsarbeit mittels Rund­gängen, die sobald wie möglich auch wieder ‚analog’ durch­ge­führt werden.

Film und weitere Informationen (ab 8. Mai 2020): www.agf-trier.de und www.stattfuehrer.de