Kunst und Gesellschaftskritik im Atelier Andruet

50 Jahre Kunst: im Atelier Mario Andruet, Saarwellingen

Ende März ist der Künstler Mario Andruet 65 Jahre alt geworden. Dies war der Anlass für eine Rückschau auf 50 Jahre künstlerischen Schaffens.

Die politische Botschaft ist unübersehbar, wenn man sich das Werk Mario Andruets aus 50 Jahren des Kunstschaffens ansieht. Ca. 80-100 Gäste nutzten die Einladung ins Atelier Mario Andruet am Samstag, um sich selbst ein Bild zu machen vom langen Schaffen des autodidaktisch herangehenden Künstlers. Mit fotorealistischen Arbeiten fand er bereits in den 1970er Jahren seine Hauptthemen: soziale Ungleichheit, Not und Krieg, die er konsequent anprangerte in immer großformatigeren Ölbildern der 80er und 90er Jahre. Die christliche Religion nahm er dabei ebenso in die Pflicht wie die übersättigte Konsumgesellschaft, die er satirisch bloßstellte. Es entstanden Collagen, Triptychen und eine Vielzahl von Porträts, die den Benachteiligten ein Gesicht gaben.

Mit geschöpftem Papier, zu Reliefs geformt und mit einer Patina aus Rost und oxydiertem Kupfer entstanden nach 2000 kraftvolle Arbeiten neben feinen Frauenporträts hinter Rostschleiern und Bildern von Kindern aus Afrika, die er von Fotos seines Künstlerkollegen Daniel aus Bourbon-Lancy, der Partnerstadt Saarwellingens, kannte. In Workshops gibt er in seinem Atelier inzwischen diese Techniken weiter. KünstlerkollegInnen aus der Region, wie Cathleen Kelkel mit ihren Arbeiten aus Jaumont-Stein und auch Syrien arbeiten im Atelier mit. Sie stellen mit ihm zusammen aus und tauschen sich aus. In vielen Veranstaltungen in diesem Haus seit 2011 wird zugleich deutlich, dass Mario Andruets Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Umwelt weit über Pinsel und Staffelei hinausgeht.